Stadtporträt Rheinberg
Rheinberg ist eine ehemalige Zoll- und Festungsstadt und gehört zum Kreis Wesel. Sie liegt am unteren Niederrhein in Nordrhein-Westfalen, etwa 15 Kilometer südlich von Wesel, 11 Kilometer nördlich von Moers und 16 Kilometer von Duisburg. Mehr als 30.000 Menschen leben in Rheinberg, das aus den vier Bezirken Borth, Budberg, Orsoy sowie Rheinberg besteht und sich über eine Fläche von etwa 75 Quadratkilometern erstreckt.
Die Stadt ist verkehrstechnisch gut angebunden. Die beiden Autobahnen 42 (Kamp-Lintfort - Dortmund) und 57 (Köln - Nimwegen) liegen im Westen und im Süden in unmittelbarer Nähe, es gibt zwei Anschlussstellen. im Nordwesten kreuzen sich die Bundesstraße 58 und die Landstraße 137 (ehemals B57). Die Bahnstrecke Xanten-Duisburg führt durch Rheinberg. Darüber ist die Stadt an den Eisenbahnfernverkehr angebunden. Im Nordosten liegt der Rhein. Im Ortsteil Orsoy betreibt die Niag seit mehr als 100 Jahren einen Hafen zum Umschlag von Schüttgütern, vor allem Kohle. Solvay betreibt auf seinem Werksgelände am Rhein in Ossenberg einen kleinen Hafen.
In Rheinberg sind etwa 2000 Gewerbebetriebe angemeldet, unter anderem große Unternehmen aus den Branchen Chemie, Salzgewinnung, Spirituosen, Druckerei, Fördertechnik, Pflanzenzucht und Logistik. Der US-Versandhändler Amazon hat 2011 hier am Niederrhein einen Standort aufgebaut, es ist eines der größten Logistikzentren des Konzerns in Deutschland. Der weltweit agierende Pflanzenzüchter Dümmen Orange betreibt ebenfalls einen Standort in Rheinberg-Eversael. Esco produziert hier Salz. Der Spirituosenhersteller Underberg wurde 1846 in Rheinberg gegründet. Die Messe Niederrhein erstreckt sich über eine Fläche von 11.000 Quadratmetern und ist damit ein leistungsstarkes Messezentrum am linken Niederrhein. Außerdem ist in der Stadt der größte Produktionsstandort des Chemiekonzerns Solvay in Deutschland.
Rheinberg schaut auf eine mehr als 1000 Jahre lange Geschichte zurück. Der Ort wurde im Jahr 1003 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehörte in der Folgezeit zum Erzbistum Köln. 1233 verlieh der damalige Erzbischof Heinrich von Molenark die Stadtrechte an Rheinberg. Ende des 13. Jahrhunderts begannen die Bürger mit dem Bau einer Stadtmauer. Orsoy war damals noch eigenständig, erhielt kurz nach Rheinberg die Stadtrechte, gehörte aber den Grafen von Kleve. Beide Orte wurden in den folgenden Jahrhunderten militärisch ausgebaut, waren aber umkämpft, wurden belagert und eingenommen. Im 17. Jahrhundert besetzten die Niederländer beide Städte, später kamen die Preußen und Ende des 18. Jahrhunderts die Franzosen. Im 19. Jahrhundert fielen Rheinberg und Orsoy wieder zu Preußen. 1975 wurden Die Orte Rheinberg, Orsoy, Borth und Budberg zur neuen Stadt Rheinberg.
Aus den vergangenen Jahrhunderten sind einige Bauwerke erhalten geblieben das Alte Rathaus (1449), die Alte Kellnerei (1573), die Wallanlagen und das Underberg-Palais, das Stammhaus des Spirituosenherstellers, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Vom Zollturm, auch Pulverturm genannt, aus dem 13. Jahrhundert steht noch eine Ruine. Die Stadt bietet aber nicht nur Geschichte, sondern auch Kultur: In der Stadthalle treten regelmäßig namhafte Künstler auf. Ende August findet das MAP-Festival mit Live-Musik, Streetart und Poetry Slam in Rheinberg statt. Im Terrazoo leben Krabbeltiere, Spinnen und Schlangen. Die Stadt bietet aber auch zahlreiche Möglichkeiten, um Sport zu treiben. Es gibt das Underberg-Freibad, das Solvay-Hallenbad (beides städtisch) und eine Kleinschwimmhalle in Borth in Vereinsträgerschaft sowie ein vereinsbetriebenes Naturfreibad in Budberg, außerdem durchzieht ein Netz aus Wander- und Fahrradwegen die Umgebung. Erholung finden die Menschen auch in den Grünanlagen der Stadt, die sich auf insgesamt 150 Hektar erstrecken.
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