Diese „Dos & Don’ts“ solltest Du berücksichtigen, wenn Du Dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst.

Das wichtigste Element der Bewerbung ist das Anschreiben. Damit kannst Du Dich von anderen Bewerbern abheben. Die Experten von Handwerkskammer und IHK raten: Aus dem Anschreiben muss hervorgehen, warum Du Dich für genau diese Ausbildung bei genau diesem Betrieb interessierst. Hier gilt es also, sich Gedanken zu machen und überzeugend zu formulieren: „Wer hier 08/15-Bewerbungen aus dem Internet kopiert, hat keine Chance“, sagt Thomas Pohl von der Handwerkskammer Düsseldorf. Die eigene Motivation für die Lehre zu beschreiben, ist also entscheidend. Auch noch wichtig: Das Anschreiben kommt in den Anhang Deiner Bewerbungs-Mail und muss frei von Rechtschreibfehlern sein – und beginnt mit dem richtigen Ansprechpartner. Wer das ist, geht aus der Stellenanzeige hervor.

Die Formalien müssen stimmen

So sehr Individualität im Anschreiben gefordert ist, so wichtig ist auch das Einhalten formaler Kriterien. Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf, Zeugnisse und ein Foto: All diese Dokumente sollten digital vorliegen und in der richtigen Reihenfolge! – zu einem einzigen PDF-Dokument zusammengefasst werden. Dieses wird der Bewerbungs-Mail angehängt. Das Dokument erhält einen konkreten und selbsterklärenden Dateinamen, am besten mit Aufführung des eigenen Namens, also etwa „Bewerbung zur Industriekauffrau_Unternehmen XY_Katrin Müller“. Achtung: Für die Bewerbung braucht man für Anschreiben und Lebenslauf eine eingescannte Unterschrift, am besten in blauer Tinte. Das wirkt persönlich.

Was macht Dich aus?

Für häufige Anforderungen aus den Stellenanzeigen wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein oder Verlässlichkeit solltest Du in Deiner Bewerbung konkrete Beispiele nennen – etwa an Hobbys anknüpfen oder an ehrenamtliche Tätigkeiten („Ich leite eine Pfadfindergruppe“, „Ich bin Streitschlichter an meiner Schule“). Denn mehr noch als mit guten Noten kann man mit freiwilligem oder sozialem Engagement punkten. Wer etwa eine Fußballmannschaft trainiert oder bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, beweist Teamgeist – entscheidend für die Arbeit im Betrieb. Auch bei dem Punkt „Computerkenntnisse / Sprachen“ im Lebenslauf gilt: konkret werden. Etwa „gute Schulkenntnisse in Power Point“ oder ausbaufähige Grundkenntnisse in Spanisch“ schreiben. Weiter geht es mit Praktikum und Joberfahrung: Ein Wochenendjob in einer Bäckerei beispielsweise zeigt, dass man offensichtlich bereit ist, früh aufzustehen, und Service-Erfahrung hat. Wer ein Praktikum gemacht hat, sollte sich dazu ein kleines Zeugnis besorgen, das keine reine Bescheinigung ist, sondern Tätigkeiten beschreibt und eine Beurteilung enthält. Es zeigt, dass Du schon Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt hast und Du praktisch vielleicht besonders gut bist.

Nicht abschreiben

Nicht aus den Bewerbungen von Freunden abschreiben, und auch von Vorlagen aus dem Internet raten alle Experten ab: Diese haben nichts mit einem persönlich zu tun und die Firma, bei der man sich bewirbt, bekommt diese womöglich mehrmals. Peinlich!

Seriosität vermitteln

E-Mail-Adressen wie „minnie-maus@…“ oder “kickerpaul11@…” sind nicht wirklich seriöse E-Mailadressen. Die Mail-Adresse für die Bewerbung muss seriös klingen, also legt man sich am besten eine Adresse mit Vor- und Nachname (oder umgekehrt) an. Im Betreff sollte „Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als …“ stehen.

Nicht zu allgemein bleiben und nicht zu viel

Achtung beim Punkt „Freizeit“ im Lebenslauf: „Lesen“ oder „Musik hören“ zu schreiben, ist viel zu allgemein. „Englischsprachige Bücher lesen“ oder „Gitarre spielen“ sagen mehr aus und sind kleine Anknüpfungspunkte für ein späteres Vorstellungsgespräch. Bei den Zeugnissen nur das letzte Zeugnis mitschicken – niemanden interessiert noch Dein Grundschulzeugnis oder das aus der achten Klasse, nur weil da Deine Noten besonders gut waren.

War Deine Bewerbung erfolgreich und Du hast die Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen, dann solltest Du Dich auch darauf gut vorbereiten. Mehr dazu auf den nächsten Seiten.

Isabelle de Bortoli